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Die verborgene Kraft unserer Worte: Wie Priming deine Kommunikation beeinflusst


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17. November 2024


Stell dir vor, du betrittst einen Raum voller Menschen. Plötzlich gehst du langsamer als gewohnt, ohne zu es zu bemerken. Genau das passierte in einem faszinierenden Experiment, das als «Florida-Effekt» bekannt wurde.  Lass mich kurz erklären, wie du Priming in deiner Kommunikation bewusst machen kannst.

Der Florida-Effekt: Ein Augenöffner

In den 1990er Jahren führte der Psychologe John Bargh ein Experiment durch, dass unser Verständnis von Priming revolutionierte. Teilnehmende, die unbewusst mit altersbezogenen Wörtern wie «grau», «Falten» oder «Florida» (wo viele ältere Menschen leben) konfrontiert wurden, gingen anschliessend merklich langsamer. Ohne es zu wissen, hatten sie das Verhalten älterer Menschen angenommen, so die Studie.

Dieses Experiment zeigte mir eindrucksvoll, wie subtile sprachliche Reize unser Verhalten beeinflussen können - oft ohne, dass wir es bemerken. Es öffnet mir die Augen dafür, wie mächtig Worte wirklich sind.

Priming im Alltag: dein persönlicher Kommunikations-Booster

Ich denke, dass Priming wie ein unsichtbarer Dirigent unserer Gedanken und Handlungen agiert. In der Kommunikation bedeutet das: Die Worte, die wir wählen, bereiten den Boden für alles, was folgt.

Erinnere dich an ein Gespräch, das dich beflügelt hat. Vielleicht hat dein Gegenüber Begriffe wie «Ruhe», «Ferien», «Freude», «Entspannung» etc. verwendet. Solche positiven Worte können dein Denken öffnen und kreative Lösungen fördern - ganz ähnlich wie die altersbezogenen Worte im Florida-Experiment das Verhalten beeinflussten.

Fragen als Priming-Werkzeug

Fragen sind besonders wirksame Priming-Instrumente. Eine Frage wie «Was wäre, wenn wir es anders angehen?» (anstatt, «das geht so nicht») regt neue Perspektiven an. Durch geschickte Fragestellungen kannst du die Richtung eines Gesprächs subtil lenken - ein Prinzip, das dem Florida-Effekt sehr ähnlich ist.

Deine Einladung zum Experimentieren

Ich lade dich ein, in deinen nächsten Gesprächen bewusst auf deine Wortwahl zu achten. Wie reagieren deine Gesprächspartner Innen? Welche Atmosphäre schaffst du? Du wirst überrascht sein, wie kleine sprachliche Nuancen grosse Wirkung entfalten können - ganz wie in Barghs interessantem Experiment.

Kommunikation ist mehr als nur der Austausch von Informationen; sie formt Realitäten und schafft Möglichkeiten.

Wenn du magst, teile deine Erfahrungen! Wie setzt du Priming in deiner Kommunikation ein? Hast du schon einmal einen «Florida-Effekt» in deinem Alltag beobachtet? Ich freue mich auf den Austausch in den Kommentaren!

 
 
 

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